ASML: Korrektur beim Chipherstellerwird eingeleitet
ASML übertrifft Quartalserwartungen, jedoch mit verhaltener Auftragslage
Der weltweit führende Anbieter von Maschinen zur Produktion hochmoderner Computerchips, ASML, überraschte am Mittwoch mit seinem Quartalsbericht. Trotz eines Auftragseingangs von 3,6 Mrd. Euro, der unter den Analystenprognosen von 5,4 Mrd. Euro lag, konnte das Unternehmen einen Gewinn von 1,22 Mrd. Euro verzeichnen, der leicht über den Erwartungen lag.
Ausblick für 2024 bleibt verhalten optimistisch
Firmenchef Peter Wennink gab bekannt, dass der Ausblick für 2024 unverändert bleibt, wobei eine stärkere zweite Jahreshälfte erwartet wird. Dies spiegelt die allgemeine Branchenentwicklung wider. ASML erwartet für das Gesamtjahr weitgehend unveränderte Erlöse in Höhe von 27,6 Mrd. Euro.
Robustes China-Geschäft trotz Exportbeschränkungen
Im ersten Quartal 2024 blieb das China-Geschäft des niederländischen Unternehmens robust, obwohl Exportbeschränkungen für Hochtechnologie verschärft wurden. Fast die Hälfte des Gesamtumsatzes von 5,29 Mrd. Euro entfiel auf Lieferungen für chinesische Firmen oder chinesische Werke ausländischer Chip-Produzenten. ASML gibt jedoch keine Details darüber preis, welche Maschinen an welche Kunden geliefert werden.
Druck der USA auf die Niederlande wegen China-Embargos
Die Niederlande haben sich dem US-Embargo gegen China angeschlossen, was zu Spannungen führt. Die US-Regierung drängt Insidern zufolge die niederländische Regierung dazu, ASML die Wartung bereits verkaufter Maschinen zu verbieten. Dies soll den technologischen und militärischen Aufstieg Chinas bremsen. Präsident Xi Jinping warnte daher den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte vor den Folgen solcher Embargos, die zu „Spaltung und Konfrontation“ führen könnten.
Die Reaktion der Aktie auf Prognose ist erwartungsgemäß von Gewinnmitnahmen gekennzeichnet. Nach der Prognoseanhebung im Januar konnte die Aktie mehr als 30 Prozent zulegen und auf ein neues Allzeithoch jenseits von 900 Euro ansteigen. Ein Teil dieses starken Anstiegs wird nun korrigiert. Die Aktie fällt dabei aus einem spitzen, bearishen Keil in Richtung der nächsten Unterstützung bei 827 Euro. Auch ein Rücklauf an das alte Allzeithoch bei 778 Euro ist denkbar. Dies würde allerdings nur die Neubewertung der Aktie bestätigen. Übergeordnet, also mittelfristig, ist die Aktie weiterhin bullisch.