Sartorius Vz.: Wo endet der Abverkauf der Aktie?
Aktionäre des Gesundheits- und Pharmakonzerns Sartorius haben es nicht wirklich leicht. Nach einem eher trüben Börsenjahr 2023 gelang mit der Jahresprognose im Januar diesen Jahres ein kleiner Befreiungsschlag beim Aktienkurs. Doch die heutigen Zahlen machen das Licht am Ende des Tunnels wieder etwas kleiner.
Im ersten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Anstieg im Auftragseingang von 9,8 Prozent auf 826 Mio. Euro, während der Umsatz um 7,6 Prozent auf 820 Mio. Euro zurückging. Das operative EBITDA sank um 13,8 Prozent auf 234 Mio. Euro, mit einer Marge von 28,6 Prozent im Vergleich zu 30,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Konzernnettogewinn fiel von 116 auf 70 Mio. Euro.
Analysten hatten eigentlich aufgrund der Aussagen des Vorstandes vom Januar höhere Umsatz- und Gewinnprognosen erwartet, während das Unternehmen seine Erwartungen für das Gesamtjahr 2024 „nur“ bestätigte. Sie gehen von einem moderaten Umsatzwachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich aus, wobei ein Teil des Wachstums aus Akquisitionen resultieren soll. Die operative EBITDA-Marge soll auf über 30 Prozent steigen. Jedoch haben sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis im ersten Quartal die Erwartungen verfehlt, insbesondere im sogenannten Bioprocess-Bereich. Damit wird die Erreichung der Jahresziele, obwohl sie bestätigt wurden, zu einer eher unsicheren Angelegenheit. Ein Grund für den Abverkauf heute.
Durch den Kurseinschlag von mehr als 18 Prozent hat sich kurzfristig jegliches bullische Szenario verflüchtigt. Die Aktie befindet sich durch das enttäuschte Vertrauen auf die Aussagen aus dem Januar auf dem Weg zu den Tiefpunkten aus dem Jahr 2023. Die lagen bei 241 Euro und 217 Euro. Die noch gültige mittelfristige Aufwärtstrendlinie liegt bei ca. 255 Euro. All diese Marken könnten als Ausgangpunkt für eine technische Reaktion genommen werden. Je tiefer es jetzt noch geht, desto intensiver die technische Reaktion. Um die Bullenseite wieder zu speilen, braucht es Hinweise für eine, noch so kleine, Trendumkehr. Bis Juli dürfte es die Aktie zwar schwer haben, zum Traden bleibt sie wegen ihrer Volatilität aber interessant.
Andreas Wolf