Cisco Systems: Die Bären haben fertig!
Die Performance der Cisco-Aktie stellt Anleger seit dem letzten Sommer auf die Probe. Mit der gestern Abend veröffentlichten, optimistischen Umsatz- und Gewinnprognose für das aktuelle Quartal beeindruckte der Netzwerkanbieter allerdings seine große Investorengemeinde nachhaltig.
Für das laufende Fiskalquartal bis Juli erwartet das Unternehmen Umsätze zwischen 13,4 und 13,6 Mrd. USD, was ungefähr den Erwartungen der durchschnittlichen Analystenschätzungen entsprach. Der bereinigte Gewinn pro Aktie soll voraussichtlich zwischen 84 und 86 Cent liegen, womit die Schätzungen ebenfalls getroffen wurden. Nach einer kleinen Umsatzdelle deuten diese positiven Aussichten darauf hin, dass wieder mehr Kunden verstärkt in ihre Computernetzwerke investieren. Die Markterwartung war auch auf deutlich negativere Nachrichten vorbereitet.
Chuck Robbins, der CEO von Cisco, treibt die Transformation des Unternehmens voran, um es stärker auf Netzwerkdienstleistungen und Software auszurichten. Dieser strategische Schritt wird durch die 28 Mrd. USD schwere Übernahme von Splunk unterstrichen. Obwohl diese Akquisition Cisco nicht vollständig von Schwankungen im Hardwaregeschäft abkoppelt, zeigt sie durchaus die erwarteten Synergie- und Zusatzeffekte, insbesondere bei großen Rechenzentrumsbetreibern und der KI-Infrastruktur.
Der nachbörsliche Aufschlag um mehr als 4 Prozent bestätigt zudem den Ausbruch der Aktie aus einem mehr als achtmonatigen Abwärtstrend. Zugleich wird dadurch das Ende einer Bodenbildung eingeleitet, so dass die Aktie nicht nur den nächsten Widerstand bei 52,50 USD testen sollte. Spätestens mit dem Beginn des 2. Börsenhalbjahres könnten auch die Widerstände bei 54,50 USD und das Jahreshoch von 2023 bei 57,80 USD als höhere Zielmarken von der Aktie angelaufen werden. Voraussetzung bleibt natürlich, dass das Papier nicht mehr unter den nun beendeten Abwärtstrend abtaucht.
Andreas Wolf