Aktuell

Fussball und Aktienkurse gehen meist eine ungewöhnliche Verbindung ein. Die meisten Fussballfans werden wohl eher auf die Form der Spieler oder die Taktik der Trainer schauen, als auf die Schwankungen des eines Aktienkurses. Nun sind auch die meisten Fussballvereine nicht an der Börse gelistete, Ausnahmen bilden nur einige internationale wie Ajax Amsterdam, Manchester United, Juventus Turin und aus Deutschland Borussia Dortmund.

Jene Borussia hat ihren Fans vor ziemlich genau einem Jahr Einiges zugemutet, als man den schon sicher geglaubten Meistertitel nach einem Jahrzehnt Trübsal noch gegen Mainz 05 verspielte. Im nachfolgenden Chart lässt sich das sehr gut an dem langen Docht im Kurs erkennen. Viel Geld ging dem Klub allerdings nicht durch die Lappen, denn für die lukrative Champions League war der BVB ohnehin qualifiziert.

Wie sich im Anschluss herausstellte, sparte der Klub durch die verpasste Meisterschaft sogar eine Menge Geld und erlöste so jüngst eines der besten Ergebnisse seiner Vereinsgeschichte. Zudem blieb das Stadion trotz erneut Chancenlosigkeit im Kampf um die Meisterschaft regelmäßig mit rund 80.000 Zuschauern bestens gefüllt.

Morgen nun könnte der BVB zum ersten mal seit 27 Jahren wieder die Krone des europäischen Fußballs die Seine nennen, gelingt ihm das eigentlich Unerwartete und schlägt er den Rekordsieger Real Madrid im Finale von Wembley. Ein wenig ist die Situation mit jener von 1997 vergleichbar, als man am 28.Mai in München Juventus Turin mit 3:1 schlug. Auch damals waren die Dortmunder Außenseiter.

Was sagt nun kurz vor dem Finale die charttechnische Situation zu den Chancen des BVB. Umsatz- und Gewinntechnisch spielt es schon eine Rolle, ob der Dortmund das Spiel gewinnt oder nicht. Denn mit dem Gewinn der CL würde sich der Marktwert der Spieler und des Trainers erheblich erhöhen und zusätzliche Prämien an den Verein fließen. Aber selbst bei einer Niederlage dürfte die Borussia wieder schlagfertiger in die neue CL- und Bundesligasaison starten, denn die finanziellen Möglichkeiten dürften sich trotzdem erheblich erweitern.

Im Gegensatz zu vor einem Jahr macht der Chart aber auch deutlich mehr Hoffnung auf einen Sieg, denn die Aktie mit den Tiefs vom November 2023 und dem März 2024 einen kleinen Doppelboden gebildet. Dieser stellt eine Umkehrformation da und könnte Grundlage für ein erstes Kursziel bei 5,30 Euro sein. Zudem werden mehr Anleger aufgrund der Erfahrungen vom Mai 2023 deutlich defensiver vor dem Finale agieren, so dass das positive Überraschungsmomentum einen deutlichen Schub auslösen dürfte. Allein liegt es nun ganz am BVB selbst diese Vorlage auch zu verwandeln.

Andreas Wolf

Salesforce, die im Dow Jones gelistet sind, werden heute Abend ihre aktuellen Quartalszahlen vorlegen. Das Unternehmen entwickelt Cloud-basierte Unternehmenssoftware für Kundenbeziehungsmanagement (CRM). Die Lösungen umfassen Vertriebsautomatisierung, Kundenservice, Marketingautomatisierung, digitalen Handel, Community-Management, Zusammenarbeit, branchenspezifische Lösungen und die Salesforce-Plattform. Das Umsatz- und Gewinnwachstum verlief insbesondere im vergangenen Jahr wieder deutlich dynamischer, so dass die Aktie zuletzt sogar das Allzeithoch aus dem Jahr 2021 bei 311, 20 USD überschreiten konnte. Hier kam es dann aber zu stärkeren Verkäufen.

Die Erwartungen sind somit deutlich gedämpft worden , denn von dem neuen Allzeithoch bei 318,60 USD hat sich die Aktie bereits wieder 20 Prozent entfernt. Ein Großteil der Analysten  halten die Salesforce- Aktie nach wie vor für attraktiv, da das Unternehmen führend auf dem CRM-Markt ist und ein robustes Wachstum aufweist. Die KI-gestützte Customer 360-Plattform bietet umfassende Dienstleistungen für Vertrieb und Marketing und richtet sich an einen großen Kundenstamm. Zudem fährt der Dow-Konzern eine aggressive Akquisitionsstrategie, die den Markt erheblich erweitert hat. Bis 2026 wird ein Marktvolumen von über 290 Mrd. USD erwartet.

Der Großteil der Analystengemeinde hat seine Kursziele mit Sicht auf ein Jahr bei 330 bis 360 USD angesiedelt. Charttechnisch gesehen ist dies durchaus realistisch, auch wenn die Aktie kurzfristig eher noch ein Stück konsolidieren könnte. Der laufende Aufwärtstrend verläuft im Bereich um 249 USD, ein Konsolidierungsziel, welches die Aktie noch abarbeiten sollte, bevor sie den nächsten Angriff auf den Widerstandbereich um 312-318 USD startet. Mit Blick auf das zweite Halbjahr wären jene 360 USD vor allem schon dann erreichbar, wenn der Aktie dann der nachhaltige Ausbruch über 318,60 USD gelingt.

Andreas Wolf

Apple muss im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) deutlich aufholen, denn man hat mit der am Ende eingestellten Entwicklung des Apple Cars viel Ressourcen gebunden, und andere Sektoren aus den Augen verloren. Um Prozess zu beschleunigen, rüstet der Konzern seine Rechenzentren mit leistungsstarken Prozessoren aus. Auf der bevorstehenden Entwicklerkonferenz WWDC (10. bis 14. Juni 2024) wird Apple voraussichtlich seine neuesten Software-Versionen vorstellen. Der Fokus liegt dabei klar auf künstlicher Intelligenz, die in die System-Software der Smartphones integriert werden soll, um mit der Konkurrenz gleichzuziehen.

Nach informierten Quellen hat Apple die Produktion der M2 Ultra Prozessoren stark hochgefahren um an sieben Standorten eine Kapazitätsverdoppelung in kurzer Zeit zu bewerkstellige. Zudem wurden neue Manager verpflichtet, die Apples KI-Entwicklung vorantreiben und möglichst rasch auch in neuen Produkten umsetzen sollen. Mögliche Allianzen mit anderen größeren Playern in diesem Bereich sind nicht auszuschließen, was die Kursfantasie bei Apple weiter beflügeln würde.

Mit dem Anlaufen auf den Bereich um 195 USD befindet sich die Aktie aktuell schon wieder in Schlagdistanz zum bisherigen Allzeithoch bei knapp 200 USD. Es fehlt also nicht mehr viel, um eine neue Rallye in der Aktie auszulösen. Daher gilt es jetzt, die aktuelle Entwicklung eng getaktet zu beobachten. Sollte es zu einem Ausbruch über 200 USD kommen, lägen die ersten Rallyeziele bei 212,50 und 216,90 USD. Mittelfristig würde zudem das Kursziel bei 250 USD in den Fokus rücken. Ein Rücksetzer am Allzeithoch wäre alternativ mit einer weiteren Konsolidierung bis in den Bereich um 180 USD verbunden.

Andreas Wolf

Electronic Arts Inc hat seine führende Rolle im globalen Markt für digitales Entertainment mit seiner jüngsten Bilanz erneut bewiesen. Mit einem moderaten Anstieg des Nettoumsatzes auf 7,56 Mrd. USD und einer deutlichen Steigerung  des Nettogewinns auf 1,27 Mrd. USD kann das Finanzjahr 2024 als Erfolg eingestuft werden. Starke Marken wie EA Sports FC, Battlefield und Apex Legends trugen wesentlich zu diesem Wachstum bei, unterstützt durch wiederkehrende Einnahmen aus Live-Services und jährlichen Sportspielveröffentlichungen.

Im Geschäftsjahr 2024  investierte EA 2,42 Mrd. USD in Forschung und Entwicklung. Diese Investitionen stärken nicht nur bestehende Marken, sondern positionieren EA zum Beispiel auch als Vorreiter bei neuen Gaming-Trends. Das Engagement in Schwellenmärkten, die durch zunehmenden Internetzugang und mobile Geräte Wachstumspotenzial bieten, eröffnet weitere attraktive Wachstumsmöglichkeiten. Allerdings liegt darin auch Gefahrenpotential für steigende Kosten, da die Abhängigkeit von wenigen Kernangeboten und der intensive Wettbewerb in der Branche kontinuierlich höhere Investitionen, Innovation und Anpassung erfordern.

Offenkundig sehen aber wieder deutlich mehr Investoren die Aktie des Spielherstellers als günstig an, denn Kurse unter 120 USD haben sie in den vergangenen zwei Jahren kontinuierlich zum Einstieg genutzt. Diese charttechnische Bodenbildung entwickelt sich aktuell zu einer „Rounding-Bottom-Formation“, also eine untere Umkehr der Kurse. Dabei klettern die Tiefpunkte ebenso wie die Hochpunkte erst langsam an, um dann an einem zentralen Widerstand beschleunigt  nach oben raus zu laufen.

Der entscheidende, deckelnde Widerstand liegt im Bereich um 150,55 USD und damit noch rund 10 Prozent vom aktuellen Niveau entfernt. Sollte es die Aktie mittelfristig darüber schaffen, wären die Käufer mit Zielen bei 171,60 USD und 182,50 USD sofort bei der Aktie aktiv.

Andreas Wolf

Fast sieben Monate ist es her, dass Siemens Energy die Börse mit Finanzierungsschwierigkeiten und Bürgschaftsersuchen an den Bund wegen der Tochter Siemens Gamesa schockte. „Damals“ fiel die Aktie auf 6,40 Euro. Mittlerweile hat die eigentlich kerngesunde Tochter der Siemens AG diesen kurzfristigen Engpass überwunden und befindet sich auf dem Weg zurück zum Allzeithoch.

Neben der positiven Prognose bei der Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen stützt den Kurs auch der Rückhalt des Mutterkonzern, der Siemens AG. Diese besitzt derzeit noch 17,1 Prozent der Anteile an Siemens Energy, die an der Börse einen Wert von über 3,3 Mrd. Euro haben. Davon sind 7,7 Prozent in einem Pensionsfonds angelegt, der die Betriebsrenten der Mitarbeiter absichert.

Das wahrscheinlichste Szenario für die verbleibenden Anteile ist, dass sie in Tranchen an den Siemens-Pensionsfonds übertragen werden. Ein Verkauf der Anteile an einen ausländischen Staatsfonds ist allerdings ein alternative Option. Siemens bevorzugt in diesem Fall einen Verkauf an einen langfristig orientierte Investor, wie zum Beispiel US- oder europäische Pensionsfonds.

Die Perspektiven, die sich für den Aktienkurs daraus entwickeln, sowie die überaus positive Performance seit Jahresanfang, könnten dafür sorgen, dass die Aktie bald Kurs auf die 30er Marke nimmt. Hierzu wäre ein Schlusskurs auf Wochenbasis jenseits von 26 Euro notwendig. Da die Käufer in den vergaangen Tagen jegliche größere Konsolidierung unterbunden haben, könnte die Rallye bald starten. Mittelfristig wäre dann auch ein Angriff auf das Allzeithoch bei 34,40 Euro möglich.