Tesla-Aktionäre müssen aktuell weiter starke Nerven bewahren. Elon Musks Unternehmen senkt den Preis für die Fahrerassistenzsoftware FSD in den USA um rund ein Drittel, nachdem enttäuschende Verkäufe zu einem Anstieg der Lagerbestände geführt hatten. Im ersten Quartal verzeichnete das Unternehmen den ersten Rückgang bei den Auslieferungen seit der Corona-Pandemie.
Die Tesla-Aktie schwächelt schon länger, weil einige Zweifel am Wachstumstempo im Elektroauto-Markt aufgekommen sind. Um weitere Kosten zu senken, plant Tesla zudem einen Stellenabbau von über zehn Prozent, möglicherweise sogar 20 Prozent aller Arbeitsplätze. Morgen Abend nachbörslich werden die Quartalszahlen für das erste Quartal erwartet, die wahrscheinlich den ersten Umsatzrückgang seit vier Jahren aufzeigen werden.
Bitcoin-Halving und Kursreaktion: Das Bitcoin-Halving ist ein wichtiger Mechanismus, der die Belohnung für das Schürfen neuer Bitcoins halbiert und alle 210.000 Blöcke stattfindet. Dies führt zu einer Reduzierung der neu geschaffenen Bitcoins und trägt langfristig zur Begrenzung des Bitcoin-Angebots bei. Die Reaktion des Bitcoin-Kurses auf das Halving ist oft gemischt. In diesem Fall gab es zunächst eine kleine Kurskorrektur, gefolgt von einer Erholung.
Bitcoin-Rally vor dem Halving: Vor dem Halving verzeichnete Bitcoin eine beachtliche Rally, die auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Dazu gehört unter anderem eine zunehmende Bekanntheit und Akzeptanz von Bitcoin, aber auch die Genehmigung von Bitcoin-Spot-ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC. Dies erleichtert es Anlegern, in Bitcoin zu investieren, was die Nachfrage und damit auch den Kurs antreibt.
Historische Auswirkungen von Halvings: Ein Blick auf vergangene Halvings zeigt, dass sie oft mit einer Aufwärtsbewegung des Bitcoin-Kurses einhergehen. Dies liegt daran, dass das geringere Angebot an neuen Bitcoins im Verhältnis zur Nachfrage dazu führen kann, dass der Preis steigt. Die historischen Daten könnten daher Hoffnung darauf geben, dass sich der Bitcoin-Kurs langfristig positiv entwickeln wird.
Nächstes Halving und Inflationsrate: Das nächste Halving wird voraussichtlich im Jahr 2028 stattfinden. Dieser regelmäßige Zyklus soll sicherstellen, dass die maximale Bitcoin-Menge von 21 Millionen nicht zu schnell erreicht wird und gleichzeitig einer Kursinflation entgegenwirkt. Die Inflationsrate des Bitcoin nach dem jüngsten Halving beträgt durchschnittlich 0,84 Prozent, was zeigt, dass das Angebot langsam ansteigt, während die Nachfrage stabil oder sogar steigend ist.
Preisprognosen und Expertenmeinungen: Vor dem Halving haben verschiedene Krypto-Experten Preisprognosen abgegeben. Diese reichen von 75.000 bis hin zu 100.000 US-Dollar für den Bitcoin-Kurs. Diese Prognosen können als Richtwert dienen, aber es ist wichtig zu beachten, dass der Kryptomarkt volatil ist und die tatsächliche Entwicklung des Bitcoin-Kurses von vielen Faktoren abhängt.
Ausblick auf andere Unternehmen: Neben Bitcoin stehen auch Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz und Halbleiter im Fokus der Anleger. Dazu gehören Unternehmen wie NVIDIA, AMD, Micron und Super Micro Computer. Ihre Quartalsberichte werden genau beobachtet, da sie potenziell den breiten Markt beeinflussen könnten. Auch Unternehmen wie Amazon, Microsoft und Alphabet sind im Blickpunkt, da sie im Bereich KI aktiv sind und von Trends wie Cloud-Computing profitieren.
Zusammenfassend bleiben sowohl Bitcoin als auch Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz und Halbleiter für Anleger weiterhin interessant, da sie das Potenzial haben, in den kommenden Jahren stark zu performen. Es ist jedoch wichtig, die Entwicklungen auf dem Markt genau zu beobachten und eine fundierte Anlagestrategie zu verfolgen.
Heavytraderz Samir Boyardan & Andreas Wolf
Nach den Quartalszahlen vom Januar 2024 war die Börse von den Prognosen der Walldorfer Softwareschmiede SAP begeistert und leitete eine Neubewertung der Aktie ein. Bis auf fast 185 Euro kletterte die Aktie und legte damit mehr als 20 Prozent zu.
Denn CEO Christian Klein hatte den Finger am Puls der Börse: Investitionen werden verstärkt in strategische Wachstumsfelder gelenkt, insbesondere in künstliche Intelligenz (KI). Interne Effizienzsteigerungen und ein Konzernumbau schaffen eine solide Grundlage für zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Gewinn. Finanzchef Asam strebt nach einem 23-prozentigen Wachstum im Cloud-Bereich eine weitere Steigerung der Ertragskraft an, mit einem geplanten Umsatzwachstum von 24 bis 27 Prozent und einem anvisierten Betriebsgewinn von 7,6 bis 7,9 Mrd. Euro.
Mit den Q1-Zahlen von heute Abend stehen diese Pläne auf dem Prüftstand. SAP wird an der Börse zwar wieder als starker Player wahrgenommen, unterstützt durch ein robustes Cloudgeschäft und viel Potenzial im Bereich KI. Doch entsprechend stark hat die Volatilität in der Aktie wieder zugenommen.
Bis 2027 sollen zweistellige Zuwachsraten beim freien Cashflow und operativen Ergebnis erreicht werden, wobei die KI-Angebote von SAP als zusätzliches Plus gelten. SAP verfügt über umfangreiche Daten seiner Kunden, die für KI-Anwendungen genutzt werden können, und Kunden, die in die SAP-Cloud wechseln, erhalten Zugang zu hochwertigen KI-Diensten.
Wenn das Unternehmen diese Prognose mindestens bestätigen kann, sollte die laufende Korrektur spätestens bei 160 Euro enden und die Aktie wieder in Richtung 174 Euro drehen. Die Kommunikation diesbezüglich wird also wichtig sein, denn andernfalls wäre eine Verlängerung der Korrektur bis 153,30 Euro denkbar. Übergeordnet bleibt die Aktie aber dann auch noch bullisch.
Ethereum ist seit Anfang März in einer Korrekturphase, die auf die stürmische Aufwärtsbewegung vom Februar nur als normal anzusehen ist. Denn immerhin verzeichnete die Kyrptowährung ein Plus von fast 80 Prozent in vier Wochen. Langsam könnte es aber wieder interessant werden, da im Mai die SEC über mehrere Ethereum-ETF-Anträge zur Zulassung entscheiden will.
Finanzdienstleister wie Bitwise, Grayscale, VanEck, 21Shares, Hashdex, Franklin Templeton und Fidelity haben bereits Zulassungsanträge eingereicht. Auch BlackRock hat seine Bemühungen um einen Ethereum-ETF verstärkt. Inwiefern eine Genehmigung aber schon auf dem Programm der SEC steht, ist unklar, denn ebenso wie beim Bitcoin müssen noch einige offene Fragen geklärt werden. So gibt es zum Beispiel Bedenken bezüglich der Zentralisierung von Ethereum und dem Marktanteil von Lido.
Lido bietet Ether-Besitzern die Möglichkeit, ihre ETH zu staken, was bedeutet, dass sie ihre Ether als Sicherheit für das Ethereum-Netzwerk hinterlegen, um es zu unterstützen. Als Belohnung erhalten sie stETH, eine tokenisierte Form ihrer gestakten Ether. Das übliche Minimum für Ethereum-Staking beträgt 32 ETH, was für viele Kleinanleger zu hoch ist. Lido löst dieses Problem, indem es das Staking im Namen der Nutzer übernimmt. Findet sich also hier eine praktikable Lösung, die den Marktanteil von Lido senkt, würde das eine Börsenzulassung eines Ethereum-ETFs wahrscheinlicher werden lassen.
Charttechnisch konnte Ethereum zuletzt den wichtigen Unterstützungslevel bei 2825 USD über mehrere Tage verteidigen. Daraus könnte sich nun für die Bullen wieder die Chance ergeben, eine weitere Aufwärtswelle in Richtung 3550 USD zu starten. Hier entscheidet sich dann, ob die seit Anfang März laufenden Konsolidierung beendet wird und das Jahreshoch bei 4115 USD wieder angesteuert wird. Scheitern die Bullen erneut, wäre eine Fortsetzung der Konsolidierung sogar noch bis 2460 USD möglich. Spätestens dort ist dann allerdings mit dem Start eines neuen, dynamischen Rallyeabschnitts zu rechnen, der dann sogar schon über Jahreshoch bei 4115 USD laufen könnte.
SÜSS MicroTec SE, zusammen mit ihren Tochtergesellschaften, produziert und vertreibt Produkte unter Verwendung von Mikrosystemtechnik und Mikroelektronik.
Gestern vermeldete das Unternehmen folgenden Quartalszahlen: SÜSS MicroTec erzielt im 1. Quartal laut vorläufigen Zahlen einen Umsatz von €93,5 Mio (VJ: +46%), einen Auftragseingang von €98,3 Mio (VJ: €94,9 Mio), eine EBIT-Marge von 15,9% (VJ: 5,9%) und eine Bruttomarge von 39,1% (VJ: 34,4%). Ausblick auf 2024 bestätigt. Quelle: Newsfeed Stock3
Die Zahlen sind deswegen sehr stark, weil das Unternehmen die in Bezug auf die Marge deutlich kostenoptimierter und gewinnbringender ihre Produkte vertreiben konnte. Insbesondere im Vergleich der Brutto-Nettomarge. Während die Bruttomarge nur um rund 12% zulegen konnte, verbesserte sich die Nettomarge um 170%! Vorrangig ist dafür die starke Kosteneffizienz und der Abbau der zu verzinsenden Schulden aus dem Vorjahr zu betrachten.
Charttechnisch sieht das ebenfalls sehr gut aus. Charttechnisch befindet sich die Aktie im Ausbruchsmodus innerhalb eines aufsteigenden Dreiecks. Sollte das gestrige Rekordhoch gebrochen werden, ergäbe sich weiteres Aufwärtspotenzial von rund 26%. Das Kursziel kann bei der Preismarke von 53,80 deklariert werden.
Konservative Absicherungen bieten sich bei 38,01 EUR an. Allerdings trägt 39,78 EUR zu einem deutlich besseren CRV bei, was die Wahrscheinlichkeit für ein erfolgreiches Setup zudem nicht schmälern würde. Mit der konservativen Trading-Variante ergibt sich ein CRV von 2,12:1 und mit der aggressiveren ein äußerst ertragreiches Chancen-Risiko-Verhältnis von 3,75:1.
Dieses prozyklische Longsetup könnte man mit folgendem Knock-Out Produkt umsetzen:
WKN: MG08QH
ISIN: DE000MG08QH1
Hebel: 5,54
KO-Schwelle: 35,28
Aktionäre des Gesundheits- und Pharmakonzerns Sartorius haben es nicht wirklich leicht. Nach einem eher trüben Börsenjahr 2023 gelang mit der Jahresprognose im Januar diesen Jahres ein kleiner Befreiungsschlag beim Aktienkurs. Doch die heutigen Zahlen machen das Licht am Ende des Tunnels wieder etwas kleiner.
Im ersten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Anstieg im Auftragseingang von 9,8 Prozent auf 826 Mio. Euro, während der Umsatz um 7,6 Prozent auf 820 Mio. Euro zurückging. Das operative EBITDA sank um 13,8 Prozent auf 234 Mio. Euro, mit einer Marge von 28,6 Prozent im Vergleich zu 30,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Konzernnettogewinn fiel von 116 auf 70 Mio. Euro.
Analysten hatten eigentlich aufgrund der Aussagen des Vorstandes vom Januar höhere Umsatz- und Gewinnprognosen erwartet, während das Unternehmen seine Erwartungen für das Gesamtjahr 2024 „nur“ bestätigte. Sie gehen von einem moderaten Umsatzwachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich aus, wobei ein Teil des Wachstums aus Akquisitionen resultieren soll. Die operative EBITDA-Marge soll auf über 30 Prozent steigen. Jedoch haben sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis im ersten Quartal die Erwartungen verfehlt, insbesondere im sogenannten Bioprocess-Bereich. Damit wird die Erreichung der Jahresziele, obwohl sie bestätigt wurden, zu einer eher unsicheren Angelegenheit. Ein Grund für den Abverkauf heute.
Durch den Kurseinschlag von mehr als 18 Prozent hat sich kurzfristig jegliches bullische Szenario verflüchtigt. Die Aktie befindet sich durch das enttäuschte Vertrauen auf die Aussagen aus dem Januar auf dem Weg zu den Tiefpunkten aus dem Jahr 2023. Die lagen bei 241 Euro und 217 Euro. Die noch gültige mittelfristige Aufwärtstrendlinie liegt bei ca. 255 Euro. All diese Marken könnten als Ausgangpunkt für eine technische Reaktion genommen werden. Je tiefer es jetzt noch geht, desto intensiver die technische Reaktion. Um die Bullenseite wieder zu speilen, braucht es Hinweise für eine, noch so kleine, Trendumkehr. Bis Juli dürfte es die Aktie zwar schwer haben, zum Traden bleibt sie wegen ihrer Volatilität aber interessant.
Andreas Wolf
Nachfolgend möchte ich eine kurzfristige Sektorenanalyse bereitstellen, die besonders zwei Branchen hervorhebt, die die Benchmark ouperformen. Innerhalb der EU gibt es derweil über 18 verschiedenen Branchen – zwei davon stechen besonders hervor. Der Bereich Automobilaktien und – zulieferer, sowie der Bankensektor. Es ist deutlich zu erkennen, dass diese die Benchmark (STOXX Europe 600) outperformen.
Und das gilt bezogen auf den letzten Monat, das letzte Quartale und die letzten sechs Monate. Durchaus kann man mit solch kurzfristigen Sektorenvergleichen arbeiten. Dieses Wissen, dass der Automobil- und Bankensektor sehr stark sind, kann man für das Trading nutzen. Aus diesen Sektoren könnte man sich demnach Aktien raussuchen, die sich für ein Longsetup eignen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sollte der Sektor weiter stark bleiben, dürften die darin enthaltenen Aktien deutlich stärker laufen als der Gesamtmarkt selbst.
Zum einen bietet sich dafür die Aktien des Autobauers Mercedes Benz an. Über 77,50 EUR entwickelt sich hier weiteres Aufwärtspotenzial bis zum Allzeithoch von rund 96,71 EUR.
Aus dem Bankensektor finde ich das Setup der Deutschen Bank ziemlich attraktiv. Mit einem neuen Schwung über 15,15 EUR sollte sich die Outperformance der Aktie bis etwa 18,10 EUR weiter fortsetzen können.
Gerade in Zeiten, in die der Finanzmarkt unruhig läuft, halte ich mich im Trading gerne etwas zurück. Sollte ich Trades eingehen, nutze ich gerne die Outperformance verschiedener Sektoren. Das kann ein zusätzlicher Aspekt sein, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, den Trade profitabel abzuschließen. Dennoch fokussiere ich mich nicht nur darauf. Der Finanzmarkt, allen voran die unzähligen Aktien, die auch in der zweiten oder dritten Reihe notieren, geben nahezu täglich neue Tradingchancen aus. Ich nutze gerne die einfachen und profitablen Tradingsetups, um meine Depotperformance weiter konstant auf neue Höhen zu schieben.
Im Moment scheinen die üblichen Beziehungen zwischen Goldpreisen, Zinsen und dem USD nicht mehr so zu funktionieren wie bisher bekannt. Geopolitische Verwerfungen und das verstärkte Interesse einiger Zentralbanken, vor allem aus Asien und Europa an Gold, haben die traditionellen Muster außer Kraft gesetzt. Früher war es oft so, dass wenn die Zinsen gestiegen sind oder der USD an Wert gewann, der Goldpreis gesunken ist. Doch seit einigen Monaten hat sich das geändert.
Zahlreiche Investoren gehen mittlerweile davon aus, dass die Federal Reserve im September die Zinsen senken wird. Dies wird durch Daten aus dem FedWatch-Tool der CME Group unterstützt, das eine über 60-prozentige Wahrscheinlichkeit für niedrigere Zinsen im September anzeigt. Zuvor war eine Zinssenkung bereits für die Fed-Sitzung im Juni prognostiziert worden, was auf ein wachsendes Interesse an einer lockereren Geldpolitik hinweist.
Zudem schauen die Märkte auf die aktuellen Inflationsdaten für die Eurozone, die stark rückläufig sind. Zahlreichen Prognosen deuten darauf hin, dass die Teuerungsrate um 0,2 auf 2,4 Prozent und die Kerninflation um dieselbe Rate auf 2,9 Prozent pro Jahr gesunken sind. Eine baldige Zinssenkung seitens der EZB ist daher ebenfalls zu erwarten. Da viele Investoren nach wie vor in Edelmetallen unterinvestiert sind, könnte das die Kurse weiter treiben.
Charttechnisch zeigt sich bei Gold seit Wochen keine Schwäche. Seit dem Ausbruch über das alte Allzeithoch bei 2125 USD Anfang März befindet sich Edelmetall im Rallyemodus. Projektionsziele die bei 2246 und 2355 USD lagen, wurden bisher zügig abgearbeitet. Aktuell scheinen die Bullen weitere Kraft zu sammeln, um das nächste größere Projektionsziel bei 2530 USD anzusteuern. Oberhalb des jüngsten Allzeithochs bei 2431 USD würde die Rallye konkret dann Fahrt aufnehmen.
von Agata Janik
Nach dem starken Rückgang, der durch die Veröffentlichung der hohen US-Inflationsdaten letzte Woche ausgelöst wurde, stabilisierte sich der Kurs von EUR/USD erstmals auf dem Niveau von 1,0630. Obwohl die Bären zu Beginn der aktuellen Handelswoche weiterhin versuchten, den Euro gegenüber dem US-Dollar zu schwächen, konnte der Kurs dank der signifikanten Unterstützung bei 1,0600 seinen Abwärtstrend stoppen. In der gestrigen Handelssitzung wurde die erste Erholung eingeleitet, als der starke Widerstand bei 1,0645 nach einer längeren Seitwärtsphase endlich durchbrochen wurde und die Bullen vorsichtig die ersten Long-Orders im Markt platzierten.
EUR/USD befindet sich derzeit in einem stark überverkauften Bereich, und eine Gegenreaktion nach oben war nur eine Frage der Zeit. Auch die EU-Wirtschaftsdaten, die am Mittwochvormittag veröffentlicht wurden, trugen zur Erholung des Euros bei. Gemäß der endgültigen Veröffentlichung stiegen die Verbraucherpreise im Euroraum im März um 2,4 Prozent. Damit fiel die Inflationsrate wieder auf das bereits im November 2023 erreichte 28-Monatstief zurück, nachdem sie im Februar bei 2,6 Prozent lag. Die Europäische Zentralbank (EZB) gab bereits letzte Woche bekannt, dass es im Juni zu einer ersten Zinssenkung kommen könnte. Experten zufolge wird es immer wahrscheinlicher, dass die Zinsen im Euroraum noch vor denen der US-amerikanischen Federal Reserve gesenkt werden.
Aktuell am Donnerstagmorgen notiert EUR/USD bei 1,0685. Der nächste wichtige Widerstand liegt bei 1,0702. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Bullen in der heutigen Handelssitzung durchsetzen können. Sollte dies gelingen, könnte der Kurs weiterhin bis 1,0740 steigen. Dieser Bereich wird jedoch eine größere Hürde für den Euro darstellen, und es bleibt fraglich, ob er vor dem Wochenende durchbrochen werden kann. Auf der Unterseite liegen wichtige Unterstützungen bei 1,0640 und 1,0605.
Der Luxusgüterkonzern LVMH litt in den vergangenen 1,5 Jahren vor allem an dem sich abschwächenden Umsatzwachstum in China. Zu Beginn dieses Jahres hellten sich die Aussichten für die Aktie trotz einer herausfordernden wirtschaftlichen Lage deutlicher auf. Mit den aktuellen Quartalszahlen, die einen Rückgang im Umsatz verzeichneten, wurde der Optimismus vom Jahresanfang etwas abgebremst. Dies betrifft insbesondere Marken wie Bulgari und Christian Dior, die zu dem Unternehmen gehören.
Die Umsatzergebnisse für die ersten drei Monate blieben unter den Erwartungen der Märkte, obwohl im Kernsegment eine organische Wachstumsrate von 2 Prozent verzeichnet wurde. Insgesamt konnte LVMH seine Erlöse organisch um 3 Prozent steigern. Dies war jedoch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als der Zuwachs aufgrund einer Erholung in Asien 17 Prozent betrug, wieder eine normalisierte Wachstumsrate ohne Sondereffekte.
Währungsbereinigt verzeichnete LVMH einen Umsatzanstieg sowohl in Europa als auch in den USA, während die Erlöse in Japan zweistellig zulegten. Trotz der geopolitischen und global ökonomischen Herausforderungen behauptete sich der Luxuskonzern als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Eurozone mit einer Marktkapitalisierung von über 403 Mrd. Euro.
Für den Aktienkurs bedeutet dies einen Zuwachs um fast fünf Prozent, weil die Erwartungen zwar höher gelegen haben, die Kurse aber schon zu deutlich gedrückt waren. Zwar ist damit die kurzfristige Korrektur in der Aktie zunächst einmal beendet, zu neuen Höhen wird es aber dennoch nicht kommen. Ein Test des Widerstandes bei 860 Euro wäre durchaus möglich, zu mehr wird es aber zunächst aus charttechnischer Sicht nicht reichen. Vielmehr sollte eine Seitwärtsbewegung zwischen 800 und 860 Euro eingerechnet werden, der sich wohl erst im 2. Halbjahr ein Test der 900er- marke anschließt. Kurse von 1000 Euro und mehr sind für das 2025 dann durchaus möglich.