NIO: Trendwende mit den Quartalszahlen?
Der chinesische E-Fahrzeughersteller Nio befindet sich in einer schwierigen Lage: Während man aggressiv mit kostenintensiven Modellen in den Massenmarkt drängt, kämpft man gleichzeitig mit einem harten Preis- und Verdrängungswettbewerb in China.
Das erschwert das profitable Wachstum, sodass das Nio weiterhin Verluste schreibt und viel Kapital verbrennt. Diese Herausforderungen spiegeln sich auch im Aktienkurs wider, der seit Jahresbeginn um über 40 Prozent gefallen ist. Am Donnerstag wird Nio seine Quartalszahlen präsentieren, und die Anleger hoffen zumindest auf kleine Anzeichen einer Verbesserung in der Profitabilität und neuen Schwung für die Aktie.
Ein Lichtblick sind stellen die kürzlich veröffentlichten Auslieferungszahlen für den vergangenen Monat da. Nio konnte seine Verkäufe im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 234 Prozent steigern und verkaufte insgesamt rund 20500 Fahrzeuge. Davon entfielen 12164 auf SUV-Modelle und 8380 auf Limousinen. Die Gesamtzahl der Verkäufe liegt nach dem Mai bei 515.811.
Mit diesem starken Verkaufsanstieg konnte Nio seine Mitbewerber deutlich hinter sich lassen. Volkswagen-Partner Xpeng lieferte 10.146 E-Fahrzeuge aus und steigerte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent. Der auf Range-Extender spezialisierte Hersteller Li Auto verkaufte 35.020 E-Fahrzeuge, was einem Anstieg von 24 Prozent entspricht.Besonders positiv aus Unternehmenssicht sind die Verkaufszahlen des mit Problemen gestarteten Modells L6. Seit dem Verkaufsstart Ende April wurden bereits 15.000 Stück verkauft.
Für die Nio-Aktie könnte sich damit eine Trendwende bedeuten, denn die große Spekulationsblase aus den Jahren 2020-2022 wurde vor kurzem komplett abgebaut. Damit wurde das Ausgangsniveau der großen Rallye bestätigt, so dass die Aktie aus charttechnischer Sicht nun wieder Platz nach oben hätte. Dazu müsste aber der Widerstandsbereich um 5,71 Euro nachhaltig überwunden werden. Dies wäre ein Signal für eine nachhaltige Trendwende und einen neuen Aufwärtstrend. Dessen erstes Ziel läge dann in den folgenden Wochen bei 7,30 Euro.