Charttechnik

Munich Re wurde 1880 von Carl Thiem unabhängig vom Hauptunternehmen gegründet. Zu Beginn konzentrierten sich die meisten Rückversicherungsunternehmen auf wenige angesehener Kunden, Thieme z. B. auf eine breitere Palette von Zedenten, um ein stärkeres Prämienwachstum zu fördern, eine Strategie der Risikostreuung und der Bevorzugung von Partnern gegenüber einer einseitigen Risikoübertragung.

Erst vor einigen Tage legte das Unternehmen starke Quartalszahlen vor:

Im ersten Quartal stieg der Nettogewinn von 1,271 Mrd. EUR auf 2,14 Mrd. EUR an.  Die Rendite auf das Eigenkapital explodierte zuletzt von 17,6 % auf 27,3 %. Im ersten Quartal hat die Munich Re eine Rendite von 4,6 % pro Jahr auf das Investment Portfolio erreicht.

Viel wichtiger war zudem die Aussage des Managements, dass das Unternehmen das Jahresziel mit einem Gewinn von 5 Mrd. EUR sehr wahrscheinlich übertreffen werde. Klar, wenn bereits das erste Quartal fast die Hälfte der Gewinnprognose des Gesamtjahrs ausmacht. Die Analysten rechnen allerdings im zweiten Quartal nur mit einem Gewinn je Aktie von 10,56 EUR. Im ersten Quartal waren es bereits 15,89 EUR.

Dennoch, die Aktien der Versicherungsunternehmen stehen nach wie vor hoch im Kurs und das dürfte zunächst bei den Anlegern weiter der Fokus sein. Keinerlei erkennbare geschäftlich gravierende Schwierigkeiten, hohe Gewinne und neue Rekordstände des Aktienkurses, bleiben gefragt. Erneut gelingt es der Aktie wieder eine Outperformance zum DAX herzustellen.

Charttechnisch ist dank der Quartalszahlenmeldung ein neues Rekordhoch erreicht worden. Die Aktie konsolidiert nun den Ausbruch über 454 EUR. Sollte sich diese Konsolidierung zunächst weiter fortsetzen, wäre ein Rücklauf zum Unterstützungsbereich bei 436 EUR nicht unwahrscheinlich. Hier könnte man sich durchaus auf die Suche nach antizyklischen Einstiegen begeben.

Entwickelt sich hingegen direkt neues Kaufinteresse, dürften die Marktteilnehmer weiter in der Aktie zukaufen. Im mittelfristigen Blickpunkt steht dabei die Zielmarke von rund 515 EUR. Ich behalte die Aktie engmaschig unter Beobachtung und erwäge durchaus die Option, eine Longpositionierung einzugehen.

Siemens ist ein branchenübergreifendes Unternehmen, das sich den Bereichen Automatisierung, Elektrifizierung, Mobilität und Gesundheitswesen widmet. Die drei größten geografischen Regionen – die Vereinigten Staaten, Deutschland und China – machen mehr als die Hälfte des Gruppenumsatzes aus.

Heute legte das Unternehmen Zahlen zum zweiten Quartal vor und gab einen Ausblick auf das Gesamtjahr 2024:

Siemens erzielt im 2. Quartal einen Auftragseingang von €20,5 Mrd (VJ: €23,6 Mrd, Analystenprognose: €20,05 Mrd), einen Umsatz von €19,2 Mrd (VJ: €19,4 Mrd, Prognose: €19,3 Mrd), ein vergleichbares Umsatzwachstum von 0% (Prognose: 1,7%), ein Ergebnis im Industriegeschäft von €2,5 Mrd (VJ: €2,58 Mrd, Prognose: €2,7 Mrd) und einen Nachsteuergewinn von €2,2 Mrd (VJ: €3,55 Mrd, Prognose: €1,8 Mrd). Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024 sieht Siemens ein vergleichbares Umsatzplus von 4% bis 8% (Prognose: 4,5%), einen vergleichbaren Umsatz (Digital Industries, DI) von -8% bis -4% (bisher: 0% bis +3%, Prognose: -3,0%) eine operative Marge DI von 18% bis 21% (bisher: 20% bis 23%, Prognose: 20,2%) und einen Gewinn je Aktie vor PPA von €10,40 bis €11,00 (Prognose: €10,96).

Die Zahlen lesen sich alles in allem zwar nicht äußerst schwach, allerdings ist deutlich, dass die Nachfrage in der Industriesparte (Digital Industries) deutlich zurückging. Dieses Segmant ist mit rund 27% am Gesamtumsatz beteiligt und weist die stärkste Marge aller Segmente von 23% auf. Nicht verwunderlich also, dass der Aktienkurs gen Süden marschiert.

Nach dem neuen Rekordhoch von 189,21 EUR des deutschen Aktienunternehmens sieht es nun nicht mehr ganz so prickelnd aus. Meine Indikatoren MACD und der RSI zeigen bereits seit einigen Wochen negative Divergenzen. Ein erstes Indiz, dass die aktuellen Kursstände nicht nachhaltig sind. Kurzfristig könnte man sich zwar auf den Support von 171 EUR konzentrieren, allerdings ist es wahrscheinlicher, dass der Kurs bis 158 EUR absacken könnte. Das gilt erst recht, sollte 171 EUR nicht zu neuen Kurskapriolen auf der Oberseite führen.

Bis 2018 war die DWS vollständig im Besitz der Deutschen Bank, die 79 % der Anteile an der DWS hält. Der heimische deutsche Markt von DWS ist nach wie vor wichtig und das Vermögen institutioneller Kunden macht 55 % des gesamten verwalteten Vermögens des deutschen Vermögensverwalters aus.

Während die deutschen Banken noch weit unterhalb ihren Rekordständen notieren, markiert die DWS als Vermögensverwalter bereits neue Allzeithochs. Der fundamentale Hintergrund ist verlockend und einfach erklärbar zugleich. Seit der Erstnotiz im Jahr 2018 steigerte das Unternehmen signifikant die Dividendenausschüttungen an die Aktionäre und bildete zugleich Rückstellungen für mögliche Übernahmen.

Diese Übernahmen kamen bis 2023 nicht zustande und das Management beschloss daher, das eingehaltene Kapital zurück an die Investoren fließen zu lassen. Dies geschieht in Form einer Sonderdividende in Höhe von 4,00 EUR je Anteil! Hinzu kommt die reguläre Dividende, die 2,10 EUR je Papier betragen soll. Somit besticht das Aktienunternehmen mit einer enormen Dividendenrendite von derzeit 14,38 % bei einem Aktienkurs von 42,40 EUR. Über diesen Dividendenvorschlag wird Anfang Juni bei der Hauptversammlung entschieden – allerdings sehe ich das als reine Formsache.

Nicht alleine dieser Aspekt lässt die Anleger auf diese Aktie aufspringen. Auch der Kursverlauf selbst verspricht weiteres Aufwärtspotenzial von rund 30%. Gelingt der aktuell laufende bullische Ausbruch auf neue Rekordstände und wird somit der Widerstandsbereich in Verbindung mit dem ehemaligen Allzeithoch aufgehebelt, ist bis rund 54 EUR. Ich beobachte die Aktie gerade sehr engmaschig, um mich auf der Longseite zu positionieren und die Anziehungskraft der vielen Marktteilnehmer für mich nutzen zu können.

Volkswagen ist einer der größten Automobilhersteller der Welt. Zu den Automobilmarken gehören Volkswagen Pkw, Audi, Bentley, Lamborghini, Porsche, SEAT und Skoda. Zu den Nutzfahrzeugmarken gehören MAN, Navistar, Scania und Volkswagen. Die gesamte Automobilbranche war in den letzten Wochen äußerst stark. Von Zulieferunternehmen bis hin zur Konkurrenz wie Mercedes oder BWM.

Im angefügten Performancevergleich schneidet sie miserabel ab. Auf Sicht der letzten drei starken Monate am Aktienmarkt verloren die Aktien vom BMW nur marginal, die Papiere von Mercedes gewannen knapp 3% und VW verlor über 2% Prozent.

Neben der miserablen Performance im Vergleich der hiesigen Konkurrenten, hat das Unternehmen deutliche Probleme. Der Volkswagenkonzern kämpft mit zu hohen Kosten, die Tochterunternehmen kommen mit der Elektromobilität nicht ins Reine für neue Modelle. Zuletzt hat das Unternehmen den Verwaltungsmitarbeitern ein großes Abfindungsangebot unterbreitet. Alles in allem muss der Konzern die Kosten deutlich senken, um die Margen heben zu können.

Derzeit führt VW eine Nettomarge von 4,7%. Der Konkurrent BWM weißt derweil eine Marge von 6,7% und Mercedes gar 8,8% auf.

Charttechnisch ist die Aktie nach den jüngsten Erholungen stark angeschlagen. Noch im April war der Automobilsektor einer der heiß begehrtesten. Nun will keiner mehr Autoaktien kaufen. Die Quartalszahlen fielen durchweg negativ aus – auch die von VW:

Volkswagen (VW) erzielt im 1. Quartal einen Umsatz von €75,5 Mrd (VJ: €76,2 Mrd, Analystenprognose: €74,4 Mrd); ein operatives Ergebnis von €4,59 Mrd (VJ: €5,75 Mrd; Prognose: €4,85 Mrd); einen Netto-Cashflow Auto von -€3,03 Mrd (VJ: €2,24 Mrd), eine operative Ergebnismarge von 6,1% (VJ: 7,5%, Prognose: 6,5%) und ein Ergebnis nach Steuern von €3,71 Mrd (VJ: €4,73 Mrd; Prognose: €3,2 Mrd). Volkswagen-Konzern bestätigt Ausblick auf 2024.

Ich würde eher die VW Aktie verkaufen wollen und ein Short darauf platzieren wollen. Sollte der Aktienkurs nachhaltig unter das jüngste Zwischentief fallen, dürfte sich eine weitere Abwärtssequenz andeuten, denn die zwischenzeitliche Kurserholung kann derzeit durchaus als bärische Flagge interpretiert werden. Neue Abwärtsziele im Bereich von rund 90 EUR wäre ideal für den Kursverlauf der Volkswagen Papiere.

Amazon ist ein führender Online-Einzelhändler und einer der umsatzstärksten E-Commerce-Aggregatoren mit einem Nettoumsatz von 386 Milliarden US-Dollar und einem geschätzten physischen/digitalen Online-Brutto-Warenvolumen von rund 578 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021. Der Einzelhandelsumsatz macht etwa 80% des Gesamtumsatzes aus, gefolgt von Cloud Computing, Speicher, Datenbanken und anderen Angeboten von Amazon Web Services (AWS) (10-15%), Werbedienstleistungen (5%). Internationale Segmente machen 25-30 % von Nicht-AWS-Umsätzen aus.

Es ist erkennbar, dass Amazon zunehmen auf die Web Services (AWS) setzt. In Zeiten der rasant wachsenden Technologie durchaus ein wichtiger Aspekt für das Geschäftsmodell.

Auch der Aktienkurs konnte bislang überzeugen. Während die amerikanischen Indizes noch unterhalb ihren All-Time-Highs notieren, gelang es Amazon in der Vorwoche ein neues Rekordhoch aufs Parkett zu legen. Diese konnte allerdings nicht per Wochenschluss gehalten werden, im Gegenteil die Kerze der Vorwoche ist als Shooting Star zu werten, die das Potenzial einer Trendumkehr mit sich bringen könnte. Sollte diese in der aktuell laufenden Woche bestätigt werden, könnte kurzfristig erneut der Bereich von 168 USD, darunter sogar 145 USD angesteuert werden.

Bricht die Aktie auf neue Höchststände aus, ist die Marke von 208 USD von enormer Bedeutung. Ein nachhaltiges Verlassen dieser Preismarke nach oben dürften mit weiter steigenden Preisen verbunden sein. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die 208 USD für eine Attacke der Verkäuferseite genutzt wird.

Eine deutlichere Korrektur bis 145 USD würde dem starken Unternehmen mittelfristig nicht schaden und würde den aktuellen laufenden primären Aufwärtstrend nicht gefährden.