Johnson & Johnson: Deutet sich eine Bodenbildung an?
Johnson & Johnson ist ein führendes Unternehmen im Gesundheitssektor und eine Schwergewicht im Dow Jones Index. Anders als der Dow verzeichnete die Aktie seit Jahresbeginn Kursverluste von 4,5 Prozent. Grund hierfür sind vor allem über 60.000 Klagen wegen behaupteter Schäden durch Talcum- und Opioid-Produkte, die die Gewinnrechnung nachhaltig belasten könnten. Zwar droht dem Unternehmen nicht eine ähnliche Belastung wie dem deutschen Bayer-Konzern, dennoch preist der Markt zunächst einen Malus ein. Im besten Fall ergibt sich alleine daraus noch eine Nachholpotential von 15-20 Prozent auf mittlere Sicht.
Zudem gibt es noch einige positive Entwicklungen wie z.B. die Abspaltung des Consumer Health Geschäfts in die eigenständige Firma Kenvue im Sommer 2023. Das Tochterunternehmen ist auf Pharmazeutika und Medizintechnik fokussiert. Erfolgsprodukte wie Darzalex und Stelara sowie neue Produkte stärken das Innovationssegment. Zudem investierte J&J allein 2022 17 Mrd. USD in Übernahmen. Eine Herausforderung bleibt der Patentablauf von Stelara im Jahr 2025, der erhebliche Gewinneinbußen zur Folge haben könnte. Investoren werden also gespannt sein, was die Prognose am Mittwochmittag dazu bereit hält.
Charttechnisch befindet sich die in den ersten Ansätzen einer Bodenbildung, denn im Bereich um 145 USD hat sich in den vergangenen neun Monaten eine stabile Unterstützungszone herausgebildet. Innerhalb des oben eingezeichneten Konsolidierungstrendkanals wäre aktuell die Chance auf einen „Doppel-Boden“ mit zwei Tiefpunkten aus dem Herbst 2023 und dem Frühling 2024 gegeben. Auf Wochenbasis deutet sich bereits ein Kaufsignal mit Ziel 162,45 USD an. Auf mittlere Sicht könnte die Aktie damit auch den Ausbruch aus dem Trendkanal vorbereiten und damit dann zusätzliches Kurspotential freisetzen.
Andreas Wolf