Marathon Digital: Bald reif für den Schritt nach oben
Marathon Digital, der Bitcoin-Miner aus Las Vegas, gehörte schon 2020/21 zu den Unternehmen, die von einem neuen Bitcoin-Hype profitierten. Das war nicht immer so, denn 2018 befand sich die Aktie gerade in einem steilen Abwärtstrend. Der Chartverlauf davor, ab 2012 bis 2015, erinnerte dabei auch mehr an Gamestop denn an eine solide Entwicklung. Auch nach dem letzten Bitcoin-Hype kam es wieder zu einem massiven Rücklauf von knapp 60 USD auf 3,60 USD. Aktuell versucht sich die Aktie nach einer langen Bodenbildung wieder an höheren Niveaus.
Der Grund hierfür könnte darin liegen: Im Mai konnte das Unternehmen rund 390 Bitcoin (BTC) verkaufen, was über 63 Prozent der im selben Monat geschürften 616 BTC entspricht. Das ist ein auffallend hoher Verkaufsanteil im Vergleich zu anderen Mining-Unternehmen. Riot Platforms beispielsweise verkaufte im Mai keine BTC trotz einer Produktion von 215 BTC, und Wettbewerber CleanSpark veräußerte nur 2,43 der 417 geschürften BTC. Das Bitcoin-Halving im April, bei dem die Belohnung von 6,25 BTC auf 3,125 BTC pro Block halbiert wurde, zwingt Miner, ihre Kostenstrukturen anzupassen. Marathon steigerte seine Blockproduktion im Mai um 32 % auf 170 Blöcke, was zu einem Produktionsrückgang von nur 27 % führte.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, erweitern Miner wie Marathon und CleanSpark ihre Kapazitäten und Effizienz. Marathon plant zudem eine internationale Expansion und hat Partnerschaften in Kenia und Paraguay angekündigt, um Projekte für erneuerbare Energien zu fördern. Bis 2028 strebt Marathon an, 50 Prozent seines Umsatzes im Ausland zu erzielen. Bitcoin-Miner können zur Netzstabilität beitragen, indem sie überschüssige erneuerbare Energie nutzen und den Verbrauch in Spitzenlastzeiten reduziert.
Man sollte also bei den aktuellen Kurserholungen nicht nur das Mining allein im Blick haben, sondern auch durchaus gewinnträchtige Nebeneffekte, die direkt mit der Stromerzeugung und deren effizienten Nutzung zu tun haben. Eine mögliche Kooperation mit Energieversorgungsunternehmen in Industrieländern sollte man aus Kursfantasiesicht (auch bei etablierten Energieversorgern) im Blick haben.
Charttechnisch gesehen könnte die Aktie bald weiter durchstarten, denn der aktuelle Bitcoin-Hype steckt noch in den Kinderschuhen und dürfte sich im zweiten Halbjahr 2024 und 2025 noch fortsetzen. Insbesondere dann wenn der Widerstand bei 23,20 USD nachhaltig geknackt wird, könnte die Aktie wieder beschleunigt Fahrt in Richtung der nächsten größten Chartmarke bei 49-52 USD aufnehmen.