Crowdstrike: Willkommene Korrektur für Einsteiger
CrowdStrike steht laut einer Analyse von Redburn Atlantic vor schwierigen Zeiten. Das Investmenthaus bewertet die Aktie mit „Verkaufen“ und hält einen Kursrückgang auf 275 USD für möglich. Ihre Bedenken betreffen die Bewertung der Aktie, nicht die Produktqualität von CrowdStrike. Und als wollte das Unternehmen den Redburn-Analysten recht geben, verursacht Crowdstrike heute weltweit Probleme mit dem Update seiner Security-Software Falcon. Die Aktie verliert bisher vorbörslich 14,7 Prozent.
Redburn erkennt das starke Angebot des Unternehmens im Cybersicherheitsbereich an, glaubt jedoch, dass die hohe Bewertung mögliche Marktabschwünge nicht widerspiegelt. Besonders skeptisch ist man hinsichtlich der Leistung im Großunternehmenssektor, der Cross-Selling-Möglichkeiten und des intensiven Wettbewerbs in den Bereichen Cloud-Sicherheit, Identitätsmanagement und SIEM.
Die Aktie wird etwa zum 23-Fachen des geschätzten Unternehmenswert-Umsatz-Verhältnisses für das kommende Geschäftsjahr gehandelt, was im Peer-Group-Vergleich eine deutliche Überbewertung anzeigt. Die wahrscheinliche Erhöhung der IT-Budgets der Unternehmen für fortschrittliche Cybersicherheitslösungen ist vermutlich zu hoch angesetzt.
Ob das aktuell für Crowdstrike wenig werbewirksame Ereignis allerdings einen nachhaltigen Trendwechsel bei der Aktie auslöst, darf bezweifelt werden. Seit Beginn des Jahres liegt die Aktie mit 36 Prozent im Plus (ohne das vorbörsliche Minus ). Vom Top bei knapp 400 USD beträgt das Minus knapp 25 Prozent, was in etwa der Korrektur vom März und April entspricht. Ein Test der steilen Aufwärtstrendlinie bei 288 USD ist nun unmittelbar möglich, wäre aber zunächst eher als Einstiegsgelegenheit zu interpretieren. Derart heftige Korrekturen sind im Tech-Bereich nichts ungewöhnliches und dienen dazu, vorherige stärkere Übertreibungen zu bereinigen.
Häufig haben sich solche Einmal-Ereignisse aus Trading-Gesichtspunkten als Einstiegsgelegenheiten heraus gestellt. Einem erfolgreichen Test der einjährigen Aufwärtstrendlinie voraus gesetzt, wäre dann eine anschließende Erholung bis 340 USD zu erwarten.
Andreas Wolf