EUR/USD: Eine Erholung in Sicht
von Agata Janik
Nach dem starken Rückgang, der durch die Veröffentlichung der hohen US-Inflationsdaten letzte Woche ausgelöst wurde, stabilisierte sich der Kurs von EUR/USD erstmals auf dem Niveau von 1,0630. Obwohl die Bären zu Beginn der aktuellen Handelswoche weiterhin versuchten, den Euro gegenüber dem US-Dollar zu schwächen, konnte der Kurs dank der signifikanten Unterstützung bei 1,0600 seinen Abwärtstrend stoppen. In der gestrigen Handelssitzung wurde die erste Erholung eingeleitet, als der starke Widerstand bei 1,0645 nach einer längeren Seitwärtsphase endlich durchbrochen wurde und die Bullen vorsichtig die ersten Long-Orders im Markt platzierten.
EUR/USD befindet sich derzeit in einem stark überverkauften Bereich, und eine Gegenreaktion nach oben war nur eine Frage der Zeit. Auch die EU-Wirtschaftsdaten, die am Mittwochvormittag veröffentlicht wurden, trugen zur Erholung des Euros bei. Gemäß der endgültigen Veröffentlichung stiegen die Verbraucherpreise im Euroraum im März um 2,4 Prozent. Damit fiel die Inflationsrate wieder auf das bereits im November 2023 erreichte 28-Monatstief zurück, nachdem sie im Februar bei 2,6 Prozent lag. Die Europäische Zentralbank (EZB) gab bereits letzte Woche bekannt, dass es im Juni zu einer ersten Zinssenkung kommen könnte. Experten zufolge wird es immer wahrscheinlicher, dass die Zinsen im Euroraum noch vor denen der US-amerikanischen Federal Reserve gesenkt werden.
Aktuell am Donnerstagmorgen notiert EUR/USD bei 1,0685. Der nächste wichtige Widerstand liegt bei 1,0702. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Bullen in der heutigen Handelssitzung durchsetzen können. Sollte dies gelingen, könnte der Kurs weiterhin bis 1,0740 steigen. Dieser Bereich wird jedoch eine größere Hürde für den Euro darstellen, und es bleibt fraglich, ob er vor dem Wochenende durchbrochen werden kann. Auf der Unterseite liegen wichtige Unterstützungen bei 1,0640 und 1,0605.