Goldman Sachs: Auf zu neuen Ufern !
Vor rund zwei Wochen hat die US-Notenbank den US-Banken bescheinigt, dass ihre Kapitalisierung im Falle eines ökonomischen Schocks absolut ausreichend sein wird. Das gilt insbesondere für System relevanten Banken wie Goldman Sachs, JP Morgan, Bank of America, Morgan Stanley, Wells Fargo und Citigroup. Allerdings betonten die Notenbanker gleichzeitig, dass die Risiken in den Bankbilanzen aufgrund steigender Kreditausfälle im Gewerbeimmobilien- und Privatkundensektor weiter steigen.
Zu Beginn dieser Woche hat sich die US-Notenbank darüber hinaus dazu entschlossen, den Instituten mehr Luft bei den strengen Eigenkapitalanforderungen zu lassen, so dass sich deren flexibles Liquiditätspolster erhöht. Fast alles Bankenaktien haben darauf mit steigenden Kursen reagiert, denn mit den hohen Anlagezinsen sammeln die Banken derzeit soviel Geld ein wie nie und verdienen gleichzeitig an den hohen Kreditzinsen prächtig.
Beginnt die US-Notenbank aufgrund der schwächelnden US-Wirtschaft im Herbst mit einem Zinssenkungszyklus, dürfte dass vor allem Investmentbanken wie Goldman Sachs und JP Morgan zugute kommen. Mit Blick auf das Jahr 2025 fließt dann wieder verstärkt in das Geschäft mit Börsengängen, Übernahmen und Unternehmensanleihen, dass die Paradedisziplin dieser beiden Finanzdienstleister ist. Teilweise ist das schon in den Preisen der Aktien enthalten, andererseits dürfte die erhöhte Gewinndynamik für positive Überraschung bei den Prognosen sorgen.
Charttechnisch erkennbar ist das auch bei der Aktie von Goldman Sachs, die seit 2021 in einer Neubewertung befindet. Damals verdoppelte sich der Aktienkurs von 187 auf 422 USD, bevor es im Zuge des US-Notenbankzinserhöhungszyklus zu einer breiteren Seitwärtskonsolidierung kam. Mit den Andeutungen von Jerome Powell im November 2023, dass dieser Zyklus beendet sei, begann die Aktie eine Fortsetzung ihrer Neubewertung, so dass seit Jahresanfang ein Plus von 23,5 Prozent zu Buche steht.
Nach meiner Fibonacci-Projektion besteht in diesem laufenden Aufwärtstrend weiteres Potential bis in den Bereich um 510 USD. Die Quartalszahlen vom kommenden Montag (15. Juli) könnten somit ein Auslöser für eine Fortsetzung der Rallye in der Aktie sein. Ab 510 USD sollte dann mit einer Korrektur gerechnet werden, die zunächst im Volumen von 10 Prozent erfolgen könnte. Mittelfristig auf Sicht von 12-18 Monaten besteht weiteres Rallyepotential bis 656 USD.
Andreas Wolf