NIKKEI 225: Fehlausbruch als Trendwende ?
Seit Anfang 2023 konnten japanische Aktien aufgrund eines immer stärker schwächelnden Yens eine atemberaubende Rallye hinlegen, die den Nikkei 225 von 26.000 auf 42.500 Punkten explodieren ließ. Damit wurde zugleich ein 34 Jahre altes Hoch bei knapp 39.200 Punkten egalisiert und zunächst auch ein größeres Kaufsignal generiert. Gestützt wurde das Ganze aber nicht mehr nachhaltig von einem weiter schwächelnden Yen, denn die japanische Notenbank hatte eine bärische Reaktion im USD/Yen gleich dazu genutzt, in diesem Währungsverhältnis eine Trendwende einzuleiten.
In der Folge entpuppte sich auch der Ausbruch des Nikkei 225 als Fehlausbruch, denn seit der Manifestierung des neuen Allzeithochs ging es fast 3.000 Punkte oder sieben Prozent nach unten, ohne das sich eine größere Gegenbewegung zeigt. Auch der Yen gewann rund sieben Prozent gegenüber dem USD, womit sich nochmal die Abhängigkeit der japanischen Aktienrallye von dem außerordentlich schwachen Yen zeigte.
Mit der bevorstehenden US-Notenbanksitzung am 31.7. und dem Monatswechsel könnte nun eine leichte Erholung beim Nikkei 225 einsetzen, denn das Währungspaar USD/YEN ist stark überverkauft. Ein nochmaliges Aufbäumen in Richtung 40500 Punkte ist daher wahrscheinlich, eine Wiederaufnahme der Rallye aber eher nicht. Wenn die US-Notenbank definitiv mit einem Zinssenkungszyklus beginnt, dürfte sich die Aufwertung des Yen fortsetzen. Zumal auch die japanische Notenbank beabsichtigt, ihre Nullzinspolitik zu beenden. Die Verringerung des Zinsabstandes spricht in den kommenden Monaten daher eher für den Yen und weniger für den USD. Auch bei geopolitisch stärkere Risikogewichtung wird der Yen wie auch der Schweizer Franken als klassische Fluchtwährung bevorzugt.
Für den Nikkei bedeutet dies sehr wahrscheinlich eine Trendwende und eine Fortsetzung der eingeleiteten Korrektur zunächst bis zum seit Anfang 2023 geltende Aufwärtstrend. Dieser verläuft aktuell bei 35.000 Punkten , wobei nicht damit zu rechnen ist, das diese Marke abrupt angelaufen wird. Wahrscheinlicher ist geordneter Rückzug, so dass zunächst der Unterstützungsbereich bei 37.000 Punkten angelaufen wird, wo zunächst erneut eine Aufwärtsreaktion einzukalkulieren wäre.
Andreas Wolf