Rheinmetall: Ist die Rallye jetzt vorbei?
Starke Kursanstiege, insbesondere bei relativ als konservativ geltenden Aktien, verleiten naturgemäß zeitnah zu Gewinnmitnahmen. Armin Papperger, der Vorstandsvorsitzende des Rüstungskonzerns Rheinmetall, hat nach einer Pflichtmitteilung des Unternehmens, Aktien im Wert von fast 5 Millionen Euro verkauft, nachdem der Aktienkurs in den letzten Monaten stark zugelegt hatte.
Dieser Anstieg wurde durch die steigenden Verteidigungsausgaben westlicher Staaten angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine angetrieben. Die Rheinmetall-Aktien erreichten gestern ein Allzeithoch bei 489,40 Euro, was seit Jahresbeginn ein Plus von knapp 70 Prozent bedeutete. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Frühjahr 2022 lagen die Aktien noch bei rund 80 Euro. Einige Investmenthäuser haben ihre mittelfristigen Kursziele mittlerweile auf zwischen 520 und 550 Euro angehoben.
Die im vergangenen November verkündete Umsatzplanung bis 2026 gilt schon wieder als hinfällig, da Rheinmetall in den kommenden zwei Jahren eine beträchtliche Erweiterung der Produktionskapazitäten für Munition neu eingeplant hat.
Charttechnisch deutet sich mit dem heutigen Rücksetzer zunächst mal ein Ende der verschärften Rallye an. Wie man im Chart erkennen kann, startete die jüngste Rallye oberhalb von 445 Euro. Solange sie oberhalb dieser Marke notiert, ist die aktuelle Rallye noch intakt. Auch Kurse jenseits von 500 Euro sind dann im laufenden Trend noch möglich. Wird dieser Trend hingegen gebrochen, dürfte die Aktie in ruhigeres Fahrwasser geraten. Eine weitergehende Korrektur bis an den darunter liegenden Aufwärtstrend um 400 Euro würde dann wahrscheinlicher werden.
Andreas Wolf