Silber: Die Bullen lassen nicht locker
Die Tendenz sich gegen einen schwächeren USD zu wappnen, schlägt sich nicht nur im Goldpreis sondern auch im Silberpreis nieder. So ist Silber seit Anfang des Jahres um knapp 30 Prozent teurer geworden und hat zudem erstmals auch wieder Preisniveaus von vor 11 Jahren erreicht. Im vergangen Monat pausierte diese Rallye etwas, ohne dabei wesentlich an Kraft zu verlieren.
Als Grund hierfür wurden sowohl die höhere Nachfrage seitens asiatischer und insbesondere chinesischer Investoren angesehen, eine aufgrund der Elektrifizierung der Antriebstechnologien weltweit stärkere Nachfrage seitens der Industrie sowie ein wiedererwachtes Interesse von Privatinvestoren, die besonderes die spekulative Note in die Preisentwicklung bringen.
Unabhängig davon, welcher dieser Faktoren nun der am meisten Ausschlag gebende ist, der Preis hält auf dem erhöhten Niveau und deutet damit an, dass durchaus noch Marken erreicht werden können, die zuletzt im Jahre 2012 aufgerufen. Deutlich Bewegung nach oben könnte es bei den Edelmetallen vor allem dann geben, wenn sich ein Zinssenkungszyklus in den USA andeutet, der die Anlage in den beliebten Geldmarktfonds wieder unattraktiver macht. Dann wäre durch die dann ausgelöste Liquiditätswelle auch bei Silber mit einem weiteren deutlichen Schub zu rechnen.
Kurzfristig deutet sich bereits im charttechnischen Bild eine Trendwende an, denn die ab 10. Juni formierte Bodenbildung scheint mit dem heutigen Sprung an die 30-USD-Marke ihr Ende zu finden. Gelingt Silber in den kommenden Tagen auch noch ein Anstieg über die Zwischenhochs von Mitte Juni bei 30,80 USD, wäre der Weg zum Jahreshoch bei 32,70 USD wieder frei. Auch eine Fortsetzung der seit Jahresanfang gestarteten Rallye würde dann möglich, wobei die Marken bei 33,65 USD und 34,70 USD als nächste Hürden zu nennen sind. Gescheitert wären die Bullen kurzfristig dann, wenn es deutlich unter die marke von 28,80 USD gehen würde.
Andreas Wolf