Snowflake: Kommt nach „Break“ nun endlich „Make“?
Vor knapp zwei Monaten hatte ich Snowflake bereits an dieser Stelle charttechnisch thematisiert, denn damals befand sich die Aktie an einem zyklischen Tief aus dem Jahre 2022. Es ging darum, ob dieses niedrige Niveau um 112 USD der Aktie wieder zu mehr Schwung verleihen würde. Kurzfristig sah es nach meiner Analyse so aus. Dann kam allerdings der „Washout“ an den Börsen vom 5. August und der drückte die Aktie kurzfristig tatsächlich nochmal bis 107 USD.
Heute Abend stehen nun nachbörslich die nächsten Quartalszahlen an. Die bisherigen Quartalsbilanzen waren alles andere als ein Freudenfest für die Aktionäre und gingen mit zum Teil herben Kursverlusten einher. In der vergangenen Woche wurde zudem bekannt, dass Edelinvestor Warren Buffet seine knapp 6 Mio. Aktien im Gesamtwert von rund einer Mrd. USD abgestoßen hat und fortan nicht mehr zu den aktiven Fans des Unternehmens gehört. Ist dies ein entscheidendes Urteil für den Kursverlauf der nächsten Wochen?
Selbst die Analysten von Well Fargo haben den Daumen gesenkt, weil sie nur ein geringes Umsatzwachstum erwarten und zudem um die Datensicherheit von Snowflake fürchten. Sicherheitslücken könnten zu einem größeren Kundenverlust führen, was wiederum die Entwicklung neuer Produkte hemmen könnte. Daher haben sie ihr Kursziel von 200 auf 130 USD, dem aktuellen Börsenkurs, reduziert. Der Durchschnitt der Analysten sieht hingegen noch immer ein Kursziel von 191 USD für die kommenden 12 Monate.
Charttechnisch hat sich im Vergleich zur letzten Analyse von Mitte Juni nichts bei der Aktie verschlechtert, denn im Unterstützungsbereich um 112 USD waren sofort wieder die Käufer aktiv. Das bedeutet zwar noch keine Entwarnung bei der Aktie, doch sieht es nun ganz ähnlich im Chart wie zum Kursverlauf 2022 aus. Auch damals verlor die Aktie im ersten Halbjahr deutlich an Wert, um dann bis um Herbst sich temporär bis in die Nähe der 200-USD-Marke zu erholen. Zudem erscheinen die vielen negativen Nachrichten eingepreist zu sein und auch die Warren-Buffet-Jünger dürften ihrem Idol gefolgt sein und verkauft haben. Somit ist bereits viel negativer Druck aus der Aktie gelassen. Ob es diesmal zu einem „Make“ reicht, wird man sehen. Das CRV ist zumindest deutlich besser geworden.
Andreas Wolf