Varta-Abstieg: Tot Gesagte leben länger!
Die Deutsche Börse AG hat mit dem Batteriehersteller Varta erneut ein Unternehmen aus einem Aktienindex entfernt, da es die Anforderungen bezüglich der rechtzeitigen Veröffentlichung seines geprüften Jahresfinanzberichts nicht erfüllen konnte. Die Aktien werden ab dem 9. Mai nicht mehr im SDAX enthalten sein. Die frei gewordene Position wird vom Börsenneuling Renk Group AG eingenommen.
Der Batteriekonzern Varta erhält allerdings mit Michael Ostermann einen neuen Vorstandsvorsitzenden, der nach der gescheiterten Umstrukturierung eine neue Wachstumsstrategie entwickeln soll. Ostermann bringt umfangreiche Erfahrung im Automotive-Sektor und in der Batterieindustrie mit.
Varta steckt derzeit in einer schwierigen Phase. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, insbesondere für Kopfhörer, unterliegt starken Schwankungen. Darüber hinaus ist die Nachfrage nach Energiespeichern für Solaranlagen laut Unternehmensangaben unerwartet stark gesunken. Der Konzern kämpft zudem mit den Herausforderungen durch Billigpreise der Konkurrenz für Energiespeicher sowie anhaltende Probleme in den Lieferketten.
Für die Aktie könnte dies auch charttechnisch einen Neuanfang bedeuten, da die Trend bestätigende Korrektur mit Erreichen der 7-Euro-Marke beendet ist. Von diesem Niveau startete vor fast genau 13 Jahren die große Rallye mit bis zu Höchstkursen bei 186 Euro. Mit dem heutigen kräftigen Schub auf über 12 Euro befindet sich die Aktie nicht nur dem Schließen des Abwärts-Gaps, dass bei 14 Euro startete, sondern auch in einem neuen Aufwärtszyklus.